Was die Kritik schreibt
kurze texte
Das Füchslein-Flinke in der graphischen Sicherheit treibt mir das Blut zum Gehirn.
Das sind doch Pirouetten auf einem gefährlichen Zirkusseil, aufgespannt über mehr als einer Sägemehl-Arena: Über den Abgründen unserer Existenz ?
Wer so etwas darstellt, stellt diesen Abgründen den Spiegel in den Schlund. Wenn wir Bilder dieser Art anschauen , blicken wir über das Innere des Verfertigers immer uns selbst ins Gesicht.
Arno Reinfrank | Katalogtext |Ausstellung Kunstverein Speyer | April 1988
Begabte Zeichner sind rar, doch Klaus Fresenius aus der Pfalz ist einer.
Er hat den unnachahmlichen Gestus, der aus angedeutetem Schwung auf einem Tuscheblatt ein intensives künstlerisches Drama macht.
Peter M. Bode | Abendzeitung München | 1988
Die mit gestischer Hand gestrichenen Pinselspuren unter Einbeziehung des
natürlichen Verströmens der Wasserfarben führt zu einer Oszillation zwischen Figuration und Abstraktion. Farbe und Farbqualität erscheint
momenthaft, jede jedoch noch so flüchtige Bildung erscheint vom Künstler bestimmt. Der intuitive Prozess der Gestaltung bewirkt in dem Nebeneinander der Farben und deren Durchdringung klanghafte Farbkompositionen,
die in nahezu melodiösen Schwingungen in Analogie zur Musik stehen.
„ Die Welt tönt und nichts ist stumm (…)“ Wassily Kandinsky
Dr. Andrea Nisters |Katalogtext Ausstellung Galerie Josef Nisters | Klaus Fresenius | Das abstrakte Werk 2001
Thematisch spielt das Werden, Wachsen eine große Rolle in seinem Werk, verbunden mit dem Vanitasgedanken, d.h., dem Wissen , daß alles vergänglich ist.
Dr.Cornelia Vagt | Die Rheinpfalz | 21.3.1987
Fresenius packt seine gesamte Energie in den Schaffensvorgang. Er befindet sich in einer Art Schwebezustand.
Losgelöst von den Alltäglichkeiten, den Verbindlichkeiten und den Beziehungen der Dinge und Menschen untereinander, arbeitet er nachts und allein.
Zeitlos und zeitbezogen zugleich ist natürlich auch das Mystische, das Erotische und das Halluzinatorische, die seelische Offenbarung in seinen Arbeiten.
Manfred Weihe | Eröffnungsrede zur Ausstellung | Zeitlose Bilder| 1984
Unvoreingenommen, gleichsam ohne Überlegung, absichtslos und traumhaft spielerisch-mehr ein herausschälendes Weglassen denn ein zusammenfügendes Aufbauen-entwickelt Fresenius sein geheimnisvolles Figuren-Kompendium, wobei die Wahl des jeweiligen Papiers mit seinem spezifischen Reiz, dessen Aura gewissermaßen, Geist und Hand anregt und beflügelt. Mag auch vieles an die visionären Zeichnungen von Joseph Beuys erinnern, der hier gewiss nicht ohne Wirkung geblieben ist, anders erscheint bei aller gelegentlichen dynamischen Bewegtheit das jeweils in sich Geschlossene einer strengen fest rundenden Statuarik, der zuweilen eine gewisse Monumentalität, also eine von der äußeren Dimension unabhängige Größe, durchaus eigen ist.