Künstlerbuch
fin de siècle
In dem 1008 Seiten umfassenden Künstlerbuch „Fin de Siècle – die letzten 1000 Tage. Ein Tagebuchprojekt“ fokussieren Arno Rheinfrank und Klaus Fresenius – zwei Generationen – die letzten tausend Tage bis zum Jahrhundert- Jahrtausendwechsel und halten sie gemeinsam in Worten und Bildern fest.
Unter der Verwendung von Zeichnungen, Collagen, Objekten, Grafiken und Fotografien, Poesie, Aperçus, Briefen,Texten, Randbemerkungen und Kommentaren, aber auch im Zugriff auf Materialien wie Pressemeldungen, Ausschnitten aus Zeitungen, Magazinen und Illustrierten entstand ein literarisch-bildnerisches Dokument von künstlerischer Bedeutung und Ausstrahlung. Das tagebuchartige Kunstbuchprojekt legt Sichtweisen, Ansichten und Befragungen seine Zeit aus verschiedenen Blickpunkten dar. Es hat durch Ich-Befragung nach innen wie auch durch Blick nach außen die Welt und ihre Geschehnisse zum Gegenstand.
Arno Reinfrank (* 9. Juli 1934 in Mannheim; † 28. Juni 2001 in London) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist und Übersetzer. Er arbeitete vorzugsweise in den Genres Lyrik, Prosa, Drama, Hörspiel und Filmkunst. Auch als Pfälzer Mundartdichter machte er sich einen Namen.
Reinfrank wuchs in Ludwigshafen am Rhein auf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde seine Familie durch die Machthaber verfolgt: Der Vater, Chemiefacharbeiter bei I.G. Farben (heute BASF), wurde als Antifaschist in ein Außenlager des KZ Dachau deportiert, der Sohn musste mit der Mutter von 1941 bis 1945 versteckt in Schwarzach (Odenwald) leben.
Seit 1946 schrieb Reinfrank Gedichte, ab 1950 gab es öffentliche Lesungen und Veröffentlichungen. Zwei Semester lang war er mit Stipendien der BASF sowie der Stadtverwaltung Ludwigshafen Student an der Deutschen Journalistenschule Aachen. Ab 1951 arbeitete er als Journalist in Paris und als Synchrontexter in Berlin. 1954 heiratete er die Berliner Jüdin Helene Feistmann (1915–2011).[1] 1955 verließ er die Bundesrepublik aus Protest gegen die Wiederbewaffnung und studierte von 1956 bis 1958 am Polytechnikum London Englische Literatur und Geschichte. Seit 1965 war er freischaffend tätig. Arbeits- und Studienaufenthalte führten ihn in die Sowjetunion und die ČSSR, nach Frankreich, in die Niederlande, nach Irland, Luxemburg, Schweden, Italien und in die USA. Seinen Lebensmittelpunkt hatte er bis zu seinem Tod als deutschsprachiger Autor in London.